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1、109 FTR 2013; 20 (3): 109111 Magazin Rckkehr der Kinderlhmung Poliomyelitis in Ostafrika wieder aufgetreten Neuinfektionen auch ohne Vogelkontakte H7N9-Vogelgrippe in China Mitte April wurde zunchst aus der so- malischen Region Banadir ein Fall von Kinderlhmung gemeldet. Einen Monat spter erkrankte
2、auch im kenianischen Dadaab ein Kind an Poliomyelitis. Bei 2 gesunden Kontaktpersonen des keniani- schen Patienten konnten ebenfalls Polio- viren nachgewiesen werden. Der letzte kenianische Poliofall lag 2 Jah- re, der letzte Fall aus Somalia gar 6 Jahre zurck. Dieses Wiederauftauchen der Kinderlhmu
3、ng in Lndern, die jahrelang frei von Poliomyelitisfllen waren, ist ein trauriger Rckschlag in der Bekmpfung dieser Krankheit. Und kommt zu einem Zeitpunkt, an dem eigentlich die Hoff - nung bestand, die Krankheit endlich aus- rotten zu knnen. Nachdem Indien seit Januar 2011 keine neuen Infektionen m
4、it Polio-Wildviren mehr gemeldet hatte, gibt es derzeit nur noch 3 Lnder, in de- nen die Kinderlhmung endemisch ist. Und in allen dreien wurden dieses Jahr bisher weniger Flle gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Nige- ria (dieses Jahr 22, Vorjahr 30 Flle), Pakistan (dieses Jahr 8, Vorj
5、ahr 16 Flle) und Afghanistan (dieses Jahr 2, Vorjahr 6 Flle). Aber trotz der Fortschritte in diesen 3 Lndern gibt es auch dort Grund zur Besorgnis: Nach wie vor werden Gerch- te propagiert, die Impfstoff e wrden un- fruchtbar machen, um so die musli- mische Bevlkerung zu schwchen, oder die CIA nutze
6、 die Impfkampagnen, um die Bevlkerung auszuspionieren. Viel- fach werden die Impfungen aus religisen Grnden abgelehnt. Diese berzeugun- gen gipfelten in den vergangenen Mona- ten in mehreren Anschlgen auf medizi- nisches Personal, das die Durchfhrung von Impfkampagnen vorbereitete. In Nigeria starbe
7、n bei 2 Angriff en Anfang Februar insgesamt 9 Menschen. Seit Ende letzten Jahres wurden in Pakistan 7 Per- sonen gettet. Dr. Raymund Lsch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan Quelle: promed Infl uenzaviren der Gruppe A/H7 sind hauptschlich an Vgel adaptiert, jedoch gab es in der Vergangenheit eini
8、ge ein- zelne Flle, bei denen auch Menschen an diesen typischen Vogelgrippeviren erkrankten. Im Mrz dieses Jahres wurde in China nun erstmals ein humaner Fall gemeldet, der durch eine Variante des A/H7N9-Infl uenzavirus hervorgerufen wurde. Innerhalb der nchsten 11 Wo- chen erkrankten mindestens 130
9、 weitere Menschen. Bei den meisten der gemel- deten Flle nahm die Erkrankung einen schweren Verlauf. Bis Mitte Mai waren 35 Personen an den Folgen der Infektion verstorben. Zunchst waren die Flle auf den Osten des Landes beschrnkt, betroff en waren ausschlielich Shanghai und die angren- zenden Provi
10、nzen Anhui, Jiangsu und Zhejiang. Seit Mitte April wurden aber auch aus weiteren stlichen, zentralen und nrdlichen Regionen Chinas erste Flle gemeldet. Ein Fall wurde nach Tai- wan importiert. Die bertragungswege der Krankheit geben nach wie vor Rtsel auf: Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass
11、das Virus von Mensch zu Mensch ber- tragen werden kann. Jedoch scheinen auch etwa ein Viertel der Erkrankten keinerlei Kontakt zu Vgeln gehabt zu haben. Interessanterweise handelt es sich bei ungewhnlich vielen Betroff enen um ltere Mnner (71 % mnnlich, 63 % ber 60 Jahre) ganz entgegen dem Bevlke- r
12、ungsdurchschnitt. Eigentlich dominie- ren in China die jungen und mittleren Altersgruppen und bei den lteren gibt es deutlich mehr Frauen als Mnner. Seit Anfang Mai scheint die Zahl der Neu- infektionen zu sinken. Ob dies auf ein effi zientes Krisenmanagement der chine- sischen Regierung (etwa durch
13、 Schlie- ung der Gefl gelmrkte) zurckzufh- ren ist, oder aber saisonal bedingt ist, lsst sich derzeit noch nicht abschtzen. Mglicherweise spielen beide Faktoren eine Rolle. Dr. Raymund Lsch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan Quellen: promed, WHO Die neue H7N9-Variante, aufgenommen mit dem Transm
14、issionselektronenmikroskop (TEM). Quelle: Centers for Disease Control and Prevention (CDC)/Cynthia S. Goldsmith and Thomas Rowe Bild: EyeWire Dieses Dokument wurde zum persnlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfltigung nur mit Zustimmung des Verlages. 110 FTR 2013; 20 (3): 109111 Magazin Mensch-z
15、u-Mensch-bertragung erfolgt Neues Coronavirus im Nahen Osten Mitte September des vergangenen Jahres wurde ein neues Coronavirus beschrie- ben (MERS-CoV = Middle East respiratory syndrome coronavirus), das anscheinend schwere respiratorische Krankheiten beim Menschen hervorrufen kann (wir berichteten
16、). Seither wurden insgesamt 49 Flle nachgewiesen. Die Infektionen erfolgten fast ausschlie- lich im Nahen Osten, die meisten in Saudi-Arabien (36 Infektionen, darunter 18 mit Todesfolge). In Katar infi zierten sich 2 Personen, in Jordanien verstarben 2 Menschen an den Folgen der Infektion und eine Person, die sich vermutlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten infi - ziert hatte, erlag ebenfalls der Krankheit. Infektionen meldeten auerdem auch Grobritannien (3 Fl
